Artikel
12. Juni 2023
Mantren und Meditation
Ein Artikel von Carsten Dohnke. Zusammengestellt und überarbeitet von Chiara Martini.
Über das Thema Mantren und Meditation zu schreiben ist mir ein tiefes Anliegen, denn ich habe über die Jahre beobachtet, dass es nicht leicht ist, die Bedeutung von Mantren und ihren Bezug zur Meditation in der Tiefe zu verstehen.
Mantren und Meditation sind zentraler Bestandteil aller größeren, spirituellen Lehren der Welt. Es lohnt sich zu verstehen, warum dies so ist, denn das Einbeziehen von Mantren in unsere Praxis kann unsere spirituelle Entfaltung auf ein neues Level bringen. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Mantren in unterschiedlichen spirituellen Systemen, deren Ursprung und Verbreitung teils sehr komplex sind.
Besonders im indischen Raum und der Yoga-Praxis sind Mantren von großer Bedeutung. In diesem Artikel werde ich jedoch vorrangig über Mantren sprechen, die in der buddhistischen Tradition überliefert sind, denn diese Mantren habe ich selber über Jahre praktiziert. In diesem Artikel möchte ich die tiefe Wirkung der Mantren erläutern und so hoffentlich den Leser für die Mantrapraxis motivieren…
Artikel - 30. April 2023
Durch Selbstliebe zur Weisheit
Eine gesunde Form der Selbstliebe ist heutzutage ein großes Thema. Was Selbstliebe wirklich ist und welche Bedeutung sie für unsere Entwicklung hat, ist jedoch nicht immer klar.
Wenn ich von Selbstliebe spreche, meine ich keine narzisstische Selbstliebe. Es geht nicht darum, sich bei allem, was man tut, auf die Schulter zu klopfen, sich Zettel an den Spiegel zu hängen, wie toll man ist, und über seine Schattenseiten hinweg zu lächeln. Was ich beschreibe ist ein viel tieferer Prozess:
Wahre Selbstliebe heißt, ich komme bei mir an, körperlich und seelisch. Ich nehme mich von innen wahr und immer mehr an, was es in mir gibt, auch meine Schattenseiten. Und dadurch, dass ich mich annehmen und umarmen kann, so wie ich bin, entsteht in mir ein Gefühl der Wertschätzung meines Seins und dieses Lebens und somit auch ein natürliches Mitgefühl mit anderen Lebewesen.
Es gibt zwei Gründe, warum die Sexualpraktiken im Taoismus einen so wichtigen Stellenwert einnehmen. Zum einen haben die Taoisten die Sexualität als einen natürlichen Teil des Lebens anerkannt und es war ihnen wichtig ihren Alltag zu meistern, gesunde Beziehungen zu pflegen und Freude im Leben zu empfinden. Zum anderen gab es, wie auch im indischen Raum und in ganz Asien verbreitet, die Idee, dass die Sexualkraft die Grundlage unserer inneren Energie ist, eine Essenz, die unser ganzes Wesen aufblühen lässt. Wenn wir es schaffen, diese Kraft in uns zu erwecken, zu vermehren und zu speichern, gibt uns dies einen Boost an Vitalität, Lebenskraft und Energie und die Möglichkeit, in unserer Mitte anzukommen, um unser Herz zu öffnen, unser Potential zu entfalten und uns spirituell zu entwickeln.